I. Vorlesung. Das Gottesproblem heute
Erläuterungen: Hinter der verbreiteten Skepsis gegenüber dem Christentum steht die Skepsis gegenüber der Gottesfrage. Viele halten die Gottesfrage für unlösbar. Nicht gering ist inde-ssen die Zahl derer, die sie dezidiert ne-gativ beantworten. Die entscheidende Voraussetzung der rationalen Gottes-erkenntnis ist die Wahrheitsfähigkeit des Menschen. Max Horkheimer (+ 1973) erklärt; „Zugleich mit dem Gedanken an Gott stirbt auch der Gedanke an eine absolute Wahrheit“. Im Hinblick auf die Gottesfrage ist der Anspruch des Christentums und der Kirche sekundär, auch innerkirchlich, ob man sich dessen bewusst ist oder nicht. Fragwürdige Gottesvorstellungen sind dabei eine besondere Belastung. Ein latenter Atheismus erschwert in je-dem Fall das ökumenische Gespräch. Oft führt er auch zu mangelnder kirchlicher Loyalität. Papst Benedikt XVI konstatiert: „Das eigentliche Pro-blem unserer geschichtlichen Stunde ist es, dass Gott aus dem Horizont der Menschen verschwindet und dass mit dem Erlöschen des von Gott kom-menden Lichtes Orientierungslosigkeit in die Menschheit hereinbricht, de-ren zerstörerische Wirkungen wir immer mehr zu sehen bekommen“. Die Vorlesung will eine Bilanz ziehen im Hinblick auf das gegenwärtige Denken über Gott und für den modernen Men-schen annehmbare Wege zu Gott auf-zeigen.
Mo 12 - 13 Uhr
Do 12 – 13 Uhr
Kennzeichen: A F M W AF
ECTS-Punkte: 0
II. Hauptseminar: Die Religionsfreiheit in der Sicht des Zweiten Vatikanischen Konzils und ihre Verwirklichung in der moder-nen Welt.
Erläuterungen: Die Menschenrechte werden heute weltweit in vielfältiger Weise missachtet und unterminiert. Das zeigt sich in verschiedenen Bereichen. Kürzlich hieß es in der Presse: „Der Menschenhandel ist eine der schlimmsten Kehrseiten der Globalisierung“. Das ist ein Bereich unter vielen. Unter dem Deckmantel der Freiheit breitet sich im „Neuen Zeitalter“ totalitäres Denken aus. Artikel 4 des Grundgesetzes schützt in seinem ersten Absatz die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses. Diese Freiheiten, die in der Men-schenwürde gründen, sind unverletzlich oder unantastbar. Manche sehen die Religionsfreiheit als die Mutter aller Grundrechte an. Das II. Vatikanische Konzil bekennt sich zur Religionsfreiheit und versteht dieses in Kontinuität zu der Grundüberzeugung, dass niemand gezwungen wer-den darf, gegen sein Gewissen zu handeln und dass niemand daran gehindert werden darf, entsprechend seinem Gewissen zu handeln und dass der Staat die Aufgabe hat, im Rahmen der irdischen und der zeitlichen Ordnung die religiösen Akte des Menschen zu schützen und zu fördern. Das Seminar wird zwei Schwerpunkte haben: 1. Die Lehre des II. Vatikanischen Konzils über die Religionsfreiheit und 2. die Wirklichkeit der Religionsfreiheit in der moder-nen Welt.
Mittwoch 16 - 17 Uhr
Kennzeichen: A M W AF
ECTS-Punkte: 10
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